DIE PILLE

Das Risiko für Nebenwirkungen bei der Pille besteht wie auch bei anderen Arzneimitteln. Manche Frauen berichten bei der Anwendung von Brustschmerzen, Blähungen, Kopfschmerzen, Scheidentrockenheit und Kopfschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind unangenehm, das Risiko wird jedoch von vielen eingegangen, da die Vorteile des zuverlässigen Verhütungsschutz für sie überwiegen. Die Pille kann sich auch auf die Psyche auswirken, indem Sie Stimmungsschwankungen oder eine depressive Verstimmung verursacht. 

Selten kommt es zu starken oder lebensbedrohlichen Pillen-Nebenwirkungen. Nehmen Sie die Anzeichen dieser ernst und suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf, wenn Sie einen Verdacht auf Thrombose (Verschluss der Blutgefäße durch ein Blutgerinnsel), einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, und Brust- oder Gebärmutterhalskrebs haben.

Lesen Sie vor der Anwendung Ihrer Pille die Packungsbeilage und speziell den Abschnitt über mögliche Nebenwirkungen, damit Sie diese rechtzeitig erkennen können.

Bei der Pille handelt es sich um ein kombiniertes Hormonpräparat zur oralen Einnahme, das die Wirkstoffe Östrogen und Gestagen in synthetischer Form enthält. Antibabypillen wie Microgynon, Belara, Maxim, Mona und Eve nutzen verschiedene Arten dieser Hormone, die in vier Generationen unterschieden werden.

Auch die Dosierung der Pille macht einen Unterschied: Beinhaltet Sie weniger als 0,05 mg Östrogen gilt Sie als niedrig dosiert und wird Sie als Mikropille bezeichnet. Beispiele hierfür sind Bellissima, Chariva, Chloee, Evaluna 20/30 und Minette. Eine Pille mit niedriger Östrogen-Dosierung ist vorteilhaft für Frauen, die auf eine höhere Hormondosis empfindlich reagieren.

Pillen gibt es auch von verschiedenen Herstellern, so können Sie zwischen Markenprodukten von Herstellern wie HEXAL oder Bayer, oder günstigere Varianten von Herstellern wie ratiopharm wählen. Der Preis sollte die Wirkung eines Medikaments nicht beeinflussen, jedoch bevorzugen manche Frauen Arzneimittel von bekannten Marken, da Sie diese als zuverlässiger empfinden.

Die synthetische Variante des körpereigenen Hormons Gestagen, das sich neben Östrogen in der Pille befinden, wird in vier Generationen aufgeteilt. Hormone der ersten und zweiten Generation sind älter und schon länger auf dem Markt, als Hormone der dritten und vierten Generation, die neuartiger sind und erst später in Hormonpräparaten verwendet wurden.

Generationen und die dazugehörigen Wirkstoffe:

• 1. Generation: Norethisteron, Lanestrenol
• 2. Generation: Levonorgestrel, Norgestrel
• 3. Generation: Gestoden, Desogestrel, Norgestimat
• 4. Generation: Cyproteron, Dienogest, Chlormadinon, Drospirenon

Besonders Pillen mit künstlichen Hormonen der dritten und vierten Generation haben oft zusätzliche positive Nebeneffekte, die Lifestyle-Beschwerden wie ein schlechtes Hautbild oder übermäßigen Haarwuchs verbessern sollen. Einige Frauen berichten bei der Anwendung der Pille von Gewichtszunahme oder Wassereinlagerungen – Präparate mit Hormonen der dritten und vierten Generation sollen dies vermeiden. 

Wenn Sie derzeit eine Pille der ersten oder zweiten Generation verwenden, scheint der Wechsel zu einer neueren Pille vielleicht logisch, doch Achtung: Pillen der 3. und 4. Generation haben ein erhöhtes Thromboserisiko, das teilweise fast doppelt so hoch ist wie im Vergleich zu  ihren Vorgängern.

Thromboserisiko der Generationen:

• 2. Generation –  5 bis 7 von 10.000 Frauen
• 3. und 4. Generation –  8 bis 12 von 10.000 Frauen

Kurz gesagt: Eine Pille mit wenig Hormonen.

Die Mikropille ist ein kombiniertes Hormonpräparat zur Empfängnisverhütung, das im Vergleich zu anderen Antibabypillen aus einer niedrigeren Dosis von Hormonen besteht. Die Dosierung bezieht sich auf das künstliche Östrogen (meist Ethinylestradiol) in der Pille und beträgt weniger als 50 Mikrogramm (oft 20 oder 30 Mikrogramm).

Als Weiterentwicklung der klassischen Pille ist die Mikropille besonders für Frauen geeignet, die bei höheren Hormondosierungen Nebenwirkungen haben oder diese generell nicht gut vertragen.

Die Mikropille ist nicht mit der Minipille zu verwechseln, welche nur das Gelbkörperhormon Gestagen enthält und somit kein Kombinationspräparat ist.

Bei der Antibabypille können Sie zwischen Zweiphasenpille und Dreiphasenpille sowie der „normalen” Kombinationspille wählen. Die meisten Pillen sind einphasig, d. h. jede Tablette in der Packung enthält die gleich Dosierung der Wirkstoffe und kann in beliebiger Reihenfolge eingenommen werden. Dem Körper werden über die 21- oder 24-tägige Einnahme konstant die gleiche Hormonmenge zugefügt.

Eine Zweiphasenpille (Sequentialpräparat) hat, wie der Name schon verrät, zwei Phasen. Der Blisterstreifen enthält zwei verschiedene Tabletten, die unterschiedliche Dosierungen von Östrogen und Gestagen haben. Bei der Einnahme muss ein bestimmter Ablauf beachtet werden, der meist auf dem Blisterstreifen gekennzeichnet ist.

Ähnlich wie die Zweiphasenpille ist die Dreiphasenpille in mehrere Abschnitte geteilt, die von der Anwenderin genau befolgt werden müssen. Die verschieden dosierten Tabletten sollen den natürlich Menstruationszyklus nachahmen, der ebenso von unterschiedlichen Hormonkonzentrationen bestimmt ist. Trigoa ist solch ein Dreistufenpräparat.