Cromoglicinsäure ist ein Wirkstoff in Allergospasmin, der zu den Mastzellenstabilisatoren gehört. Die Mastzellen speichern körpereigene Abwehrstoffe wie Histamin und Heparin, die eine wichtige Rolle bei Allergien wie Asthma und Heuschnupfen spielen. Bei einer solchen Allergie überreagiert das Immunsystem und setzt große Mengen Immunglobin (IgE)-Antikörper frei, die dann auf die Allergene reagieren. Die Mastzellen schütten das in ihnen gespeicherte Histamin aus und lösen so die typische allergische Reaktion aus (z. B. Ausschlag oder Atemnot).

Mastzellenstabilisatoren wie Cromoglicinsäure verhindern die Freisetzung von Histamin und können so die allergische Reaktion hemmen. Gemeinsam mit dem Wirkstoff Nedocromil zählt Cromoglicinsäure zur Wirkstoffgruppe der Cromone. Es wurde 1965 erstmals synthetisiert und kam 1969 als Asthmamedikament auf den Markt. Zur besseren Löslichkeit wird das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure für das Dosieraerosol verwendet. Darum wird der Wirkstoff auch Natriumcromoglicat genannt.

Der Allergospasmin-Wirkstoff Reproterol gehört zu den Beta-2-Sympathomimetika, die direkt auf den Sympathikus-Nerv einwirken. Diese docken an die Beta-2-Adrenozeptoren an und bewirken eine Entspannung der glatten Muskulatur der Bronchien. Die Medizin unterscheidet zwischen kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (SABA) und langwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (LABA).

Bekannte SABAs sind:

• Reproterol
• Salbutamol
• Fenoterol
• Terbutalin

Formoterol ist ein langwirkendes Beta-2-Sympathomimemtika, d. h. die Wirkung hält länger an.

Meist werden SABAs heute als Monopräparat verordnet. Diese sind eine gute Wahl, wenn Sie eine Alternative zu Allergospasmin suchen.

Allergospasmin ist ein Kombipräparat, das die Vorteile der entkrampfenden Beta-2-Sympthomimetika mit der hemmenden Wirkung von Cromoglicinsäure kombiniert.

In Deutschland leiden rund 8 Millionen Menschen unter Asthma bronchiale1. Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden:

Allergisches Asthma ist die häufigere Form. Es kann angeboren oder erworben sein. Das Immunsystem reagiert übersensibel auf bestimmte Trigger (Reizstoffe). Ein Beispiel für im Erwachsenenalter erworbenes Asthma ist beispielsweise ein Heuschnupfen, der die „Etage wechselt" und statt der oberen Atemwege nun die unteren Atemwege belastet. Berufstätige, die ständig mit bestimmten Reizstoffen in Kontakt kommen, können allergisches Asthma entwickeln. Besonders betroffen sind Bäcker (Reizstoffe im Mehl) und Friseure (Reizstoffe in den vielen Chemikalien der Haarpflegeprodukte).

Seltener ist nicht-allergisches Asthma. Dabei reagiert der Körper überempfindlich auf Reizstoffe wie Abgase, Parfüms, chemische Dämpfe oder Zigarettenrauch.

Die Schwere der Asthmaerkrankung wird in drei Kategorien unterteilt:

• Kontrolliertes Asthma
• Partiell kontrolliertes Asthma
• Unkontrolliertes Asthma

Wenn Sie unter leichten Beschwerden leiden, genügt der Einsatz eines Relievers wie Allergospasmin mit dem Wirkstoff Reproterol als Beta-2-Sympathomimetikum.

Die Asthmatherapie beruht auf drei Säulen:

• Der Vermeidung auslösender Reize soweit möglich.
• Dem kurzfristigen Einsatz von Bronchodilatatoren als Reliever (meist Beta-2-Sympathomimetika).
• Der dauerhaften Einnahmen von Medikamenten zur Reduzierung der Entzündungserscheinungen in den Bronchien als Controller (meist Kortikosteroide wie Cortison, aber auch Cromone).

In den meisten Fällen lässt sich der Kontakt mit den auslösenden Reizen (Triggern) nie ganz vermeiden. Reagiert Ihr Körper beispielsweise auf Abgase mit nicht allergischem Asthma, können Sie nur versuchen, stark befahrene Straßen möglichst zu meiden. Eine Pollenallergie lässt sich mit einer Hyposensibilisierung in den Griff bekommen.

Daneben wird Ihnen der Arzt eine Asthmatherapie mit Controller und Reliever verordnen. Meist nehmen Sie heute zwei getrennte Medikamente ein. Den Controller nehmen Sie einmal täglich in Form eines Sprühstoßes oder einer Tablette ein.

Sie führen Ihren Reliever ständig mit sich und holen ihn hervor, wenn Sie einen akuten Asthmaanfall erleiden oder befürchten. Möchten Sie zum Beispiel nicht auf den Sport verzichten, auch wenn die intensive körperliche Belastung möglicherweise zu Atemnot führt, nehmen Sie zu Beginn der Aktivität einen Sprühstoß Allergospasmin ein. Dieser verhindert dann das Verkrampfen der Bronchien.

In Deutschland machte 2020 ein Engpass bei Allergospasmin und dem Mittel Aarane, das die gleichen Wirkstoffe enthält, von sich reden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Krankenkassen Haus- und Lungenärzte darauf hinweisen, diese Medikamente nicht mehr zu verordnen. Sie seien im Vergleich zu anderen Medikamenten mit Wirkstoffen wie Salbutamol zu teuer und damit unwirtschaftlich. Dies betrifft vor allem den Allergospasmin-Wirkstoff Cromoglicinsäure, der für sich alleine genommen nicht verschreibungspflichtig ist und damit nicht verordnet werden sollte.

Für Asthmapatienten, die seit Jahren auf Allergospasmin schwören, heißt das allerdings nicht, dass Sie jetzt umsteigen müssen. Sie können Allergospasmin weiterhin als Privatzahler bei EveAdam kaufen.